Eine zusammengelegte Zeitung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Nicht versichert, weil sie sich um ihre Psyche gekümmert haben.

berichtet die Zeit in ihrer Ausgabe am 9. Juni 202.

https://www.zeit.de/geld/2025-05/berufsunfaehigkeitsversicherung-psychotherapie-angst-schutz?freebie=46c36969

Der Artikel beschreibt die Schwierigkeiten, die Menschen mit psychischen Vorerkrankungen beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) haben. Am Beispiel von Lisa Meyerling wird gezeigt, wie bereits eine längere Krankschreibung wegen Burn-out oder eine abgeschlossene Psychotherapie dazu führen kann, dass Versicherer einen Antrag ablehnen. Auch Fione Foerth, die nie wegen psychischer Probleme im Job ausgefallen ist, wurde wegen einer begleitenden Psychotherapie zur beruflichen Neuorientierung abgelehnt. Die Versicherungsbranche reagiert auf psychische Erkrankungen besonders vorsichtig, da diese mittlerweile der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit sind und das Geschäftsmodell der Versicherer nur funktioniert, wenn möglichst wenige Menschen tatsächlich berufsunfähig werden.

Experten wie Petra Kauffmann und Matthias Helberg betonen, dass nicht alle Versicherer die gleichen Kriterien anlegen. Einige Anbieter haben ihre Zugangskriterien für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen in den letzten Jahren gelockert, etwa bei abgeschlossener Therapie oder leichten depressiven Episoden. Dennoch bleibt die Situation für viele Betroffene schwierig, insbesondere bei schweren oder akuten psychischen Erkrankungen.

Empfohlen wird, mehrere Anbieter zu vergleichen, anonyme Risikovoranfragen zu stellen und die eigene Krankengeschichte sorgfältig zu prüfen – auch weil manchmal Diagnosen vorliegen, von denen die Betroffenen gar nichts wissen. Zusätzliche Unterlagen und ärztliche Stellungnahmen können helfen, die Chancen auf eine BU zu erhöhen. Alternativ bieten manche Arbeitgeber eine betriebliche BU an, bei der keine Gesundheitsfragen gestellt werden, allerdings ist die Versicherungssumme meist geringer und die Leistungen werden mit Steuern und Sozialabgaben belastet.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass viele Versicherer nach einigen Jahren Beschwerdefreiheit oder nach Ablauf einer bestimmten Frist erneut eine BU-Prüfung ermöglichen. Trotzdem bleibt die Situation für viele frustrierend, da psychische Erkrankungen immer noch häufig zur Ablehnung führen, selbst wenn sie erfolgreich behandelt wurden oder als Prävention dienten.

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