Studien

Der Bundesverband erstellt eigene Studien und Umfragen und unterstützt Studien von Universitäten im deutschsprachigen Raum. Wir wollen damit die Situation von Menschen, die von Burnout und Depression betroffen sind, besser zu verstehen. Diese Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Unterstützung für betroffene Personen in Zukunft zu verbessern. Die Erkenntnisse und das Wissen aus dieser Forschung können genutzt werden, um wirksamere Ansätze zur Vorbeugung und Unterstützung zu entwickeln. Letztendlich ist das Ziel, die Prävalenz und Auswirkungen von Burnout und Depression zu reduzieren und eine Kultur der mentalen Gesundheit und Selbstfürsorge zu fördern. Der Bundesverband erkennt die signifikante Belastung an, die diese Zustände für Menschen, ihre Familien und die Gesellschaft als Ganzes darstellen, und ist entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um dieser wichtigen öffentlichen Gesundheitsherausforderung zu begegnen.

Studierende können sich mit ihren Anliegen direkt mit dem Vorstand in Verbindung setzen. Wichtig dabei ist, dass immer das Ende der Studie mitgeteilt wird, damit wir abgelaufene Studien als solche kennzeichnen können. Wir würden uns freuen, wenn wir die Ergebnisse der Studien auf unserer Webseite veröffentlichen können.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen können sich für die einzelnen Studien direkt bei den Hochschulen anmelden.

Nationale Mental Health Surveillance

Auf den Seiten der RKI ist zu lesen: „Das RKI beobachtet die Entwicklung der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Seit 2019 wird eine nationale Mental Health Surveillance (MHS) im Rahmen eines Forschungsprojektes aufgebaut und gegenwärtig in Kernelementen in eine übergeordnete Surveillance nicht-übertragbarer Krankheiten überführt (noncommunicable disease-Surveillance, NCD-Surveillance). Die Arbeiten gliederten sich bislang in drei Projektphasen und werden durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert.“

Konzeptionelle Grundlagen
  • Ein Scoping Review bietet einen Überblick über international verwendete Indikatoren von Public Mental Health in der erwachsenen Bevölkerung. Eine entsprechende Arbeit für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen ist in Vorbereitung.
  • Unter der Beteiligung internationaler und nationaler Expertinnen und Experten wurde ein konsentiertes Rahmenkonzept und ein Kernindikatorenset für eine MHS der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland entwickelt. Lebensphasenspezifische Indikatoren für das Kindes- und Jugend- oder hohe Erwachsenenalter sollen zukünftig ergänzt werden.
  • Drei Strategien der Surveillance psychischer Gesundheit (regelmäßige Bestandsaufnahmen, hochfrequente Beobachtung und kontinuierliches Literaturreview) wurden entwickelt und voneinander abgegrenzt.

Aktuelle Informationen: MHS Dashboard

Ein monatlich aktualisiertes Dashboard zeigt Veränderungen der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden erwachsenen Bevölkerung auf Basis hochfrequenter Befragungsdaten.

 

Bewertung durch den BBuD e.V.

Der Bundesverband Burnout und Depression e.V. interpretiert die Zahlen als deutliche Zunahme an Depressionserkrankungen in der deutschen Bevölkerung. Allerdings muss diese gleichsam unter dem Aspekt betrachtet werden, dass Aufklärung und Sensibilisierung in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben – und damit auch die Bereitschaft gewachsen ist, immer frühzeitiger eine therapeutische oder medizinische Unterstützung aufzusuchen.

Somit ist eine rechtzeitige Diagnosestellung möglich, die jedoch auch dazu führt, dass nunmehr deutlich mehr Betroffene erfasst werden als noch zu Zeiten, in denen die Ausgrenzung von psychisch erkrankten Menschen erheblich ausgeprägter war. Insofern sind die Ergebnisse zwar einerseits ein Weckruf dafür, in der Öffentlichkeit die Resilienzfähigkeit zu stärken und zu mehr Eigenverantwortung und Problemlösungskompetenz im Blick auf die Bewältigung von persönlichen, familiären oder beruflichen Konflikten hinzuwirken. Daneben untermauern sie die Forderung nach einer besseren Ausstattung des Versorgungswesen, in welches auch niederschwellige und ergänzende Akteure einbezogen werden sollten.

Andererseits sind die Erkenntnisse des Surveys ein Ausdruck umfangreichen Engagements zur Entstigmatisierung. Dies wiederum ist ein positives Signal für Hoffnung, dass die Annahme einer Diagnose mittlerweile leichter fällt und das Bekenntnis hierzu mehr Offenheit der Patienten für das selbstbewusste Handling einer seelischen Erkrankung erwirkt. Wenngleich es gute Gründe dafür gibt, die Ursachen dieses Indexes kritisch zu hinterfragen und daraus eine ernsthafte Debatte über die Ansprüche einer Leistungsgesellschaft anzustoßen, will der BBuD gleichzeitig auch vermitteln, dass die Behandlung psychischer Erkrankungen mittlerweile weit fortgeschritten ist.

So ist es heutzutage in den allermeisten Fällen möglich, eine Stabilisierung oder Reduzierung von Symptomen zu erreichen – wenngleich noch immer eine vollständige Remission gerade in chronifizierten Fällen schwierig ist. Mit seinem Unterstützungsangebot will unser Verein jedoch einen Beitrag leisten, aus den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Betroffener eine ermutigende Sammlung von Werkzeugen, Instrumenten und Tipps zur mündigen Alltagsführung bereitzustellen – auch bei, und gerade mit, einer seelischen Beeinträchtigung.