Hier findest Du ausgesuchte verifizierte Dokumente.

Du kannst einen Suchbegriff eingeben und dabei Deine Suche auf bestimmte Kategorien einschränken. Wenn Du keinen Suchbegriff eingibst, kannst Du in den Dokumenten blättern.

Kategorien

Angsterkrankungen

< Zurück

1. Krankheitsbild Angsterkrankungen

Informationssammlung: Angsterkrankungen

Die folgende Zusammenstellung basiert auf Informationen des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit. Das Aktionsbündnis mit Sitz in Berlin stellt diese Informationen als Teil ihrer Aufklärungsarbeit auf ihrer Internetseite zur Verfügung. Der Text bietet einen umfassenden Überblick über Angsterkrankungen, der sowohl für Betroffene als auch für Angehörige und Interessierte wichtige Grundlagen vermittelt.

1.1 Definition:

Angst ist ein Urinstinkt und schützt uns vor Gefahren und Übermut und ist somit in erster Linie überlebensnotwendig. Bei manchen Menschen tritt aber ein übersteigertes Angst- oder Furchtempfinden auf, ohne dass Gefahr oder Bedrohung unmittelbar vorliegt. In diesem Fall spricht man von einer Angsterkrankung, Angststörung oder Phobie.

1.2 Verbreitung:

Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Europa.

1.3 Ursachen:

– Biologische, umweltbedingte und psychosoziale Risikofaktoren

– Genetische oder epigenetische Mechanismen

– Umwelteinflüsse wie Traumata

– Akuter oder chronischer Stress

– Dysfunktionale neurologische Netzwerke

– Psychologische Risikofaktoren (Erziehungs- und Bindungsstile, Lernerfahrungen)

– Familiäre Faktoren

– Emotionsregulationsdefizite

In ungefähr 50 Prozent der Fälle werden Angsterkrankungen mit den Genen vererbt.

2. Diagnosekriterien und Symptome

2.1 Panikstörung:

– Unvermittelte Angstattacken ohne äußeren Auslöser

– Symptome: Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Atemnot, Ohnmachtsgefühl

– Dauer: Minuten bis Stunden (meist nicht länger als 30 Minuten)

– Häufigkeit: Zwischen mehrfach täglich bis monatlich

2.2 Agoraphobie:

– Angst vor bestimmten Orten oder Situationen

– Beispiele: Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrstühle, Supermärkte, Menschenmengen

– Häufig in Verbindung mit Panikstörung

2.3 Generalisierte Angststörung:

– Ständige Sorgen ohne konkreten Grund

– Dauerhafte körperliche Symptome

– Konzentrationsprobleme

– Muskelverkrampfungen

– Schlafstörungen

2.4 Soziale Phobie:

– Vermeidung von Situationen mit Blamage-Gefahr

– Körperliche Symptome in sozialen Situationen

– Risiko sozialer Isolation

2.5 Spezifische Phobie:

– Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen

– Beispiele: Tiere, Höhen, Gewitter, Arztbesuche

3. Behandlungsoptionen

3.1 Multimodale Therapie:

– Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie

– Berücksichtigung der Patientenpräferenz

3.2 Medikamentöse Therapie:

– Serotonin-basierte Medikamente

– Behandlung von Botenstoff-Ungleichgewichten

3.3 Psychotherapie:

– Kognitive Verhaltenstherapie

– Konfrontationstherapie

– Virtuelle Realität (VR) Expositionsübungen

– Ecological Momentary Assessment (EMA)

– Computer- oder internetgestützte Therapie

3.4 Psychoedukation:

– Entwicklung von Verständnis für eigene Angst

– Analyse individueller Angstsymptome

– Einübung von Vermeidungstechniken

4. Weiterführende fachliche Informationen

– S3-Leitlinie Angststörungen

– Gesellschaft für Angstforschung

– Deutsche Angst-Hilfe e.V.

5. Hilfe und Unterstützung

TelefonSeelsorge: 0800 1110111

Quellenangabe: Mit freundlicher Genehmigung des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit | https://www.seelischegesundheit.net | Stand 3.2.2025

0800 - 111 0 111

TELEFONSEELSORGE

Sorgen Teilen. Anonym. Täglich. Rund um die Uhr.

116 111

KINDER- UND JUGENDTELEFON

Nummer gegen Kummer. Anonym. Mo-Sa 14-20 Uhr erreichbar

SOFORTHILFE