Am 10. September fand weltweit der Tag der Suizidprävention statt.
Auch der Bundesverband Burnout und Depression e.V. (BBuD) beteiligte sich an Veranstaltungen in Neuss und Altenstadt.
Mit seiner Teilnahme wollte der Verband das Bewusstsein für seelische Gesundheit stärken, über Vorbeugung aufklären und das Thema Suizid aus der Tabuzone holen.
Selbsthilfetag in Neuss: Gemeinschaft und Aufklärung
Am 13. September präsentierte sich der BBuD beim Selbsthilfetag des Paritätischen Rhein Kreis Neuss.
Unter dem Motto „Selbsthilfe für alle. Vielfalt leben, Gesundheit stärken“ trafen sich dort fast dreißig Organisationen und Initiativen.
Schirmherr Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister a. D., begrüßte die Besucherinnen und Besucher herzlich.
Im Mittelpunkt stand die Bedeutung von Selbsthilfe – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige.
Durch das große Engagement der Gruppen entstehen immer wieder Angebote, die Bewusstsein schaffen, Austausch fördern und konkrete Unterstützung bieten.
Präventionstag in Altenstadt: „Das Schweigen brechen. Ja sagen zum Leben“
Am 21. September fand in Altenstadt bereits der dritte Präventionstag statt – organisiert von Marion Gottschalk (Geschäftsführerin ILLE), Schutzfrau vor Ort Sabine Willwoldt, Bürgermeister Dominic Imhof und weiteren Partnern.
Ziel war es, die Gesprächskultur über Suizidprävention zu fördern und den offenen Umgang mit seelischen Krisen zu stärken.
Das vielseitige Programm bot Vorträge, Dialoge, Erfahrungsberichte sowie künstlerische und kulinarische Beiträge.
Besonders eindrucksvoll war der Vortrag von Walter Kohl, Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, der über seine Erfahrungen und Perspektiven zum Thema Suizid und Suizidprävention berichtete.
Zahlreiche Organisationen informierten an Ständen über ihre Arbeit.
Der BBuD war mit einem eigenen Informationsstand vertreten und nutzte die Gelegenheit, mit vielen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen ins Gespräch zu kommen.
Ein besonderes Element war eine interaktive Umfrage: Besucherinnen und Besucher konnten mit bunten Bällen abstimmen, ob sie die bestehenden Angebote zur Vorbeugung von Burnout und Depression für ausreichend halten.
Das Ergebnis war eindeutig: alle Teilnehmenden sahen Handlungsbedarf.
Dies verdeutlicht, wie wichtig der weitere Ausbau von Präventions- und Unterstützungsangeboten ist.
Suizid in Deutschland
Jährlich sterben in Deutschland rund 10.300 Menschen durch Suizid.
Etwa 100.000 Menschen unternehmen jedes Jahr einen Suizidversuch.
Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen – rund 70 % der vollendeten Suizide entfallen auf sie, während Frauen häufiger versuchen, sich das Leben zu nehmen.
Auch das Umfeld ist stark betroffen: Studien zeigen, dass bis zu 20 Personen – Angehörige, FreundInnen und KollegInnen – die Folgen eines Suizids unmittelbar miterleben.
Bewusstsein schaffen, Unterstützung stärken
Der Tag der Suizidprävention bleibt ein zentrales Forum für Austausch, Aufklärung und gegenseitige Unterstützung.
Er erinnert daran, wie wichtig es ist, über seelische Gesundheit, Burnout, Depression und Suizidprävention offen zu sprechen.
Der Bundesverband Burnout und Depression e.V. betont die Bedeutung der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und zeigt sich dankbar, Teil dieser wichtigen Veranstaltungen gewesen zu sein.
Nur durch gemeinsames Engagement kann es gelingen, Hilfe zugänglicher zu machen und Leben zu retten.


