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Die Überforderung vieler Menschen beruht auch auf verzerrten Glaubenssätzen!

Pressemitteilung vom 07.02.2024 | Bildquelle: Einsamkeit Geheimnis Mann Eine – Kostenloses Foto auf Pixabay

Bundesverband Burnout und Depression e.V. ermutigt zu weniger Selbstvergleichen

Immer mehr Bundesbürger fühlen sich mit der Komplexität der zahlreichen weltweiten, aber auch persönlichen Krisen und Herausforderungen im Alltag überfordert. Die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen, insbesondere der Erschöpfungssyndrome, nimmt deutlich zu. Und die Wartezeit auf eine professionelle Unterstützung verlängert sich weiter. Dabei könnten Maßnahmen der Selbsthilfe bei einer ersten Änderung der eigenen Einstellungen und des Verhaltens unterstützen, standhafter und stoischer mit schwierigen Lebenslagen umzugehen.

Hiervon zeigt sich der Bundesverband Burnout und Depression e.V. überzeugt. Deren Psychosozialer Berater, Dennis Riehle, steht Hilfesuchenden mit einem kostenfreien Coaching per Mail zur Verfügung und gibt angesichts der Entwicklungen einige gedankliche Überlegungen mit auf den Weg: „Um mit all den Krisen und Widrigkeiten unseres Daseins im 21. Jahrhundert einigermaßen unbeschadet umgehen zu können, bedarf es nach meiner persönlichen Erfahrung im Erdulden vieler persönlicher Herausforderungen und Schicksalsschläge vor allem eine Rückbesinnung auf mehr Genügsamkeit mit dem, was ist. Angesichts des dynamischen Geschehens der verschiedenen Veränderungen im Kleinen und Großen ist die Einkehr in die Einsicht der notwendigen Annahme von tatsächlichen, neuen und durch unser eigenes Zutun nur bedingt zu beeinflussenden Gegebenheiten ein möglicher Schritt zu einem Seelenfrieden. Denn natürlich ist es einerseits nur menschlich, dass wir auch an Problemen, Konflikten und Nöten verzweifeln und zerbrechen können. Andererseits kann eine innere Gelassenheit dazu verhelfen, als Fels in der Brandung Sturm und Wellen zu widerstehen. Sie zu erlangen, dafür braucht es vor allem eine Relativierung unserer oftmals verzerrten Glaubenssätze, mit denen wir Erwartungen an uns formulieren, die bei vernünftiger und distanzierter Betrachtung nicht zu erfüllen sind – und andererseits stark abhängig erscheinen von den äußeren Umständen“, so Dennis Riehle.

Der 38-jährige Berater ist selbst von wiederkehrenden depressiven Episoden betroffen und kann sich daher in die Gemütslage vieler anderer Erkrankter gut einfinden: „Weil die einst verlässlichen Konstanten derzeit oftmals im Wandel begriffen sind, scheinen wir mit dem Abgleich unserer Ansprüche und Vorstellungen kaum nachzukommen. Deshalb empfiehlt sich, die Latte nicht zu hoch zu legen – und entgegen der Philosophie unserer Leistungsgesellschaft nicht nach einem ständigen Schneller, Weiter und Höher zu streben, sondern Fortschritt sehr viel mehr qualitativ anstatt quantitativ zu messen. Wir müssen unsere eigene Einheit finden, mit der wir unser persönliches Vorankommen bestimmen. Letztlich bedarf es keiner Vergleichbarkeit mit Anderen, weil jeder von uns in seiner Individualität über unterschiedliche Ressourcen, Fertigkeiten und Zielsetzungen verfügt. Nicht der Blick zu jenen, denen es aus unserer Sicht vermeintlich besser geht. Sondern öfter einmal den Fokus auf uns selbst richten und sich ernsthaft und authentisch zu fragen, ob wir nicht mit dem, was wir bereits erreicht haben, nicht doch schon recht zufrieden und glücklich sein können. Im Prozess dieser Reflexion wird uns dann vielleicht auch auffallen, dass wir über deutlich mehr Mechanismen der Selbstwirksamkeit verfügen, als wir uns dies in einem Wettbewerb unserer Resultate mit den vermeintlichen Erfolgen der Anderen eigenkritisch eingestehen wollen. Möglicherweise kann das ‚Was habe ich?‘ statt das ‚Was hätte sein können?‘ ein lohnenswerter Perspektivwechsel sein. Denn das müßige Grübeln über Eventualitäten vergeudet die Lebenszeit, in der wir eigentlich das uns bereits Geschenkte genießen könnten“, formuliert Riehle abschließend.

Weitere Informationen auf www.bbud.info.

Hintergrund: In Deutschland haben bereits drei Prozent der Bevölkerung zumindest einmal im Leben die Diagnose eines sogenannten „Burnouts“ erhalten. Dieses Syndrom bezeichnet einen Erschöpfungszustand, welcher sich in verschiedenen Phasen von der Überlastung und Überforderung bis zum mentalen Zusammenbruch äußern kann, vor allem Berufsleben und soziale Kontakte betrifft und insbesondere psychosomatische Beschwerden auslöst. Hingegen erlitten mindestens fünf Millionen Deutsche bereits eine ernstzunehmende depressive Episode, die als schwere psychiatrische Erkrankung anzusehen ist und sich in Perspektivlosigkeit, Freudlosigkeit, Traurigkeit über beträchtliche Körpererscheinungen und einen massiven Rückzug aus dem persönlichen Umfeld ausdrückt. Beide Krankheitsbilder sind allerdings der Psychotherapie und medikamentösen Behandlungsansätzen zugänglich. Daneben helfen niederschwellige Maßnahmen wie Entspannungstraining, Lichttherapie, Selbsthilfemaßnahmen, Sozialberatung oder Coaching.

Der Bundesverband Burnout und Depression e.V. ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation für Menschen mit stressinduzierten Problembildern wie Burnout oder Depression. Seine Mitglieder sind eigens betroffen und wollen ermutigen, selbst aktiv zu werden und für sich und andere Erkrankte Verantwortung zu übernehmen.

Das Presseteam des BBuD ist per E-Mail: presse@bvbud.de erreichbar.