Wie können wir helfen?

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Für Menschen in seelischen Krisen oder mit psychischen Erkrankungen gibt es in Deutschland ein umfassendes Hilfs-, Beratungs- und Behandlungsangebot.
Allerdings ist es manchmal nicht ganz einfach, sich damit zurechtzufinden. Das psychiatrische Hilfesystem basiert auf einem komplexen Zusammenspiel ambulanter, teilstationärer, stationärer und komplementärer Angebote.
Viele verschiedene Berufsgruppen arbeiten Hand in Hand: ÄrztInnen, PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen, Pflegefachleute, SozialarbeiterInnen und SpezialtherapeuIinnen.
Die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen werden ambulant behandelt, dabei ist vielfach die Hausärztin oder der Hausarzt erste Ansprechpartner für die Betroffenen. Sie oder er verschreibt Medikamente und / oder vermittelt an FachärztInnen und TherapeutInnen. Die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz bei FachärztInnen, ärztlichen oder psychologischen PsychotherapeutInnen können lang sein. Die 2017 eingeführte Psychotherapeutische Sprechstunde soll zumindest zum Teil Abhilfe schaffen. Stationär behandelt werden Menschen mit psychischen Erkrankungen in Fachkliniken und Fachabteilungen an Allgemeinkranken-häusern, darunter zahlreiche Universitätskliniken. Daneben existieren auch zahlreiche Kliniken für Psychosomatik, die ebenfalls an der stationären Versorgung beteiligt sind.

In den Bundesländern und auf kommunaler Ebene gibt es oft sogenannte Psychiatrie-Wegweiser, in denen ambulante und/oder stationäre psychiatrische Behandlungs-und Versorgungsangebote zu finden sind.

Psychotherapeutische Sprechstunde
Seit dem 1.April 2017 sind PsychotherapeutInnen verpflichtet, psychotherapeutische Sprechstunden anzubieten. Damit soll zeitnah ein niedrigschwelliger Zugang von PatientInnen zur ambulanten Versorgung ermöglicht werden. In der psychotherapeutischen Sprechstunde soll festgestellt werden, ob ein Verdacht auf eine seelische Krankheit vorliegt und weitere fachliche Hilfe notwendig wird. Dabei soll auch eine Beratung, Information, Klärung des individuellen Behandlungsbedarfs, eine erste Diag-hosestellung und dementsprechende Behandlungsempfehlungen und, sofern erforderlich, eine kurze psychotherapeutische Intervention erfolgen.

Quelle: NAKOS (Hrsg.): Selbsthilfe bei seelischen Erkrankungen und Problemen. Arbeitsmappe für Selbsthilfekontaktstellen. Berlin 2018

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