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von Marius Mainz

In unserer hektischen Welt von heute ist es keine Seltenheit, dass einige an den Rand ihrer Belastbarkeit gelangen. Immer mehr Menschen in Deutschland fühlen sich deutlich gestresst. Erschöpfung, innere Distanzierung und Frustration – das sind typische Anzeichen für das, was wir als Burnout-Syndrom kennen. Doch was ist eigentlich ein Burnout, wie unterscheidet es sich von Depressionen und vor allem, wo findet man Erste Hilfe bei Burnout oder Depression?

Was ist eigentlich ein Burnout?

Ein Burnout ist mehr als nur vorübergehendes Stresserleben oder gelegentliche Erschöpfung. Es handelt sich hierbei um einen länger andauernden Zustand emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfung, der oft aus anhaltender Überlastung bei fehlenden Ressourcen und Strategien zum Stressabbau resultiert. Menschen, die von Burnout betroffen sind, fühlen sich häufig nicht nur körperlich ausgelaugt, sondern auch geistig angespannt, dem Job gegenüber emotional distanziert und weniger leistungsfähig. Das vielleicht einst vorhandene Engagement und die Leidenschaft für Arbeit oder andere Lebensbereiche weichen einem Gefühl der Gleichgültigkeit und Entfremdung. Dabei kann Burnout oft auch mit verschiedenen körperlichen Symptomen wie Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenverstimmungen einhergehen.

Die Unterscheidung von Burnout und Depressionen: Ein Blick auf die Symptome

Das Burnout-Syndrom und Depressionen können auf den ersten Blick ähnlich wirken. Dabei haben sie jedoch ein wichtiges Hauptunterscheidungsmerkmal: Ein Burnout lässt sich meist ganz klar auf einen auslösenden Faktor wie den Job oder die Überlastung durch z. B. Pflege von Kindern oder Angehörigen zurückführen.

Die Depression ist außerdem eine anerkannte Erkrankung und hat als solche festgelegte Diagnosekriterien, die über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen aufgetreten sein müssen. Die Hauptkriterien sind:

  • eine niedergeschlagene Stimmung
  • eine Antriebsminderung
  • ein Interessenverlust

Daneben gibt es noch mögliche zusätzliche Kriterien, wie verminderte Konzentration, Schlafstörungen oder Appetitminderung.

Ein Burnout wird bis heute nicht als offizielle Diagnose im eigentlichen Sinne gesehen, sondern man sieht das Burnout-Syndrom als Schwierigkeit in der Bewältigung der aktuellen Lebensumstände. Trotzdem gibt es auch für das Burnout-Syndrom bestimmte Kriterien, die zur Beschreibung herangezogen werden. Diese sind:

  • ein Gefühl der Erschöpfung
  • eine geistige Distanzierung zur Arbeit
  • und ein Gefühl verringerter Leistungsfähigkeit.

Die Kriterien legen nahe, dass ein Burnout-Syndrom vor allem im Zusammenhang mit Stress im Beruf gesehen wird. Es ist aber wichtig zu wissen, dass Burnout nicht immer allein auf beruflichen Stress zurückzuführen sein muss, sondern auch durch eine Kombination von Arbeitsanforderungen, persönlichen Belastungen und mangelnder Erholung entstehen kann. Der Mythos – Burnout sei also vermeintlich nur eine „Manager-Erkrankung”, ist daher wenig zutreffend.

Wichtig: Burnout-Symptome können in manchen Fällen auch so stark ausgeprägt sein oder sich mit der Zeit verschlimmern, sodass ein Burnout sich zur Depression entwickeln kann.

Erste Hilfe bei Burnout und Depression: Wo finde ich Unterstützung?

Wenn sich Burnout- oder Depressionssymptome zeigen, ist es wichtig, sich zeitnah Unterstützung zu suchen. Ein erster Ansprechpartner kann der Hausarzt oder die Hausärztin sein. Diese können zusammen mit Betroffenen analysieren, welche Beschwerden vorliegen und dann ganz individuell eine Behandlung planen.

Neben der klassischen Psychotherapie gibt es heute noch eine weitere vielversprechende und wirksame psychologische Unterstützung bei Burnout oder Depression. Sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können Betroffenen beim Arztbesuch auf Rezept verschrieben werden. Dabei handelt es sich um zertifizierte Online-Therapiekurse, in denen Betroffene verschiedene Strategien aus der Psychotherapie kennenlernen und anwenden können. Diese innovativen Apps oder Online-Programme bieten flexible und kostenfreie Unterstützung bei psychischen Belastungen wie Burnout – und das ohne lange Wartezeiten.

Als Erste Hilfe bei Burnout steht beispielsweise der kostenfreie Online-Therapiekurs HelloBetter Stress und Burnout zur Verfügung. Der Therapiekurs unterstützt effektiv dabei, Burnout-Symptome zu reduzieren. Kursteilnehmende setzen sich darin gezielt mit Strategien zur Stressbewältigung auseinander. In diesem Online-Therapiekurs werden Teilnehmende außerdem von einer festen Psychologin oder einem Psychologen aus dem HelloBetter Team begleitet.

Wie erhalte ich eine DiGA?

Eine Digitale Gesundheitsanwendung kann ganz einfach von einem Arzt oder einer Psychotherapeutin auf Rezept verschrieben werden. Das Beste daran ist: Alle gesetzlichen Krankenkassen und viele private Krankenkassen übernehmen die vollständigen Kosten für den Online-Therapiekurs. Viele Anbieter bieten einen Rezeptservice an, bei dem das Einreichen bei der Krankenkasse übernommen wird. Wenige Tage später erhalten Betroffene von der Krankenkasse einen Zugangscode und können direkt mit dem Online-Therapiekurs starten.

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