Wenn Ärztinnen und Ärzte Patientinnen und Patienten behandeln oder zum Beispiel eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, müssen sie eine verschlüsselte Diagnose nach der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10) angeben. Diese wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben. In Deutschland findet die nationale Variante (German Modification) Anwendung, die ICD-10-GM. In der Gruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ sind dort nahezu 100 Krankheitsbilder beziehungsweise Diagnosen aufgelistet. Sie alle sind an einem der Nummer vorangestellten „F“ zu erkennen. Die psychischen Erkrankungen werden danach unterschieden, an welchen Symptomen eine Patientin/ein Patient leidet.

Die „F“-Diagnosen gliedern sich nach folgender Systematik:
F00-F09: Organische, einschließlich symptomatische psychischer Störungen (z.B. Demenz)
F10-F19: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (z.B. durch Alkohol oder Drogen)
F20-F29: Schizophrenie schizotype und wahnhafte Störungen (dazu zählen u.a. paranoide oder psychotische Störungen)
F30-F39: Affektive Störungen (z.B. Depression, Bipolare Störung)
F40-F48: Neurotische, Belastungs-und somatoforme Störungen (z.B. Angststörung, Phobie, Posttraumatische Belastungsstörung)
F50-F59: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (z.B. Essstörung, Schlafstörung)
F60-F69: Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen (z.B. Borderline, Narzisstische Persönlichkeitsstörungen, Kleptomanie)
F70-F79: Intelligenzminderung
F80-F89: Entwicklungsstörungen(z .B. Aphasie, Lese- und Rechtschreibstörung)
F90-F98: Verhaltens-und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (z.B. ADHS, Tourette-Syndrom)
F99: Nicht näher bezeichnete psychische Störungen (Psychische Störung oder Krankheit ohne nähere Angabe)

Quelle: NAKOS (Hrsg.): Selbsthilfe bei seelischen Erkrankungen und Problemen. Arbeitsmappe für Selbsthilfekontaktstellen. Berlin 2018