Interview mit BBuD-Coach Dennis Riehle über sein ehrenamtliches Engagement als Psychosozialer Mailberater

Dennis Riehle
BBuD-Vorsitzender Thomas Grünschläger hat sich mit dem Psychosozialen Berater Dennis Riehle über dessen ehrenamtliches Engagement, unter anderem auch für den Bundesverband Burnout und Depression e.V. unterhalten:

Thomas Grünschläger: Hallo Dennis, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit mir über Ihre ehrenamtliche Arbeit als Psychologischer Berater zu sprechen. Wie sind Sie dazu gekommen, Menschen in Krisensituationen zu unterstützen?

Dennis Riehle: Gern, vielen Dank für die Einladung zum Interview. Ich habe selbst seit meiner Pubertät mit verschiedenen psychischen und körperlichen Störungen zu kämpfen und war deshalb auch schon früh in Selbsthilfegruppen aktiv. Durch meine langjährige Arbeit als selbstständiger Berater konnte ich zudem viel Routine im Umgang mit Menschen erlangen, die mir nun auch bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als psychologischer Berater zugutekommt.

Thomas Grünschläger: Wie unterstützen Sie konkret Menschen in ihren Krisensituationen?

Dennis Riehle: Meine Angebote richten sich vor allem an Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht zu einer realen Begegnung durchringen können oder wollen. Mittlerweile biete ich meine ehrenamtliche Unterstützung nicht nur für Hilfesuchende meiner Selbsthilfegruppen, sondern auch für Vereine und Institutionen an, in deren Namen ich psychosoziale Anliegen von Menschen aus der gesamten Republik beantworte. Die Kommunikation erfolgt über E-Mail, auf die ich in der Regel sehr zeitnah und umfassend antworte. Dabei geht es in erster Linie darum, den Ratsuchenden eine niederschwellige Orientierung zu bieten und sie bei ihrer psychischen Stabilisierung zu unterstützen. Nicht zuletzt stelle ich dieses Ehrenamt ja mittlerweile auch im Rahmen des BBuD zur Verfügung.

Thomas Grünschläger: Welche Vorteile bieten die Online-Kommunikation gegenüber einer Begegnung in Präsenz?

Dennis Riehle: Die Online-Kommunikation ist in mehrfacher Hinsicht ein wirklich profundes Mittel. Menschen können ihr Anliegen in Ruhe eintippen, meinerseits kann ich ebenso eine Antwort ausformulieren, die mein Gegenüber dann schwarz auf weiß hat. Zudem bietet die Online-Kommunikation eine gewisse Anonymität, die vielen Ratsuchenden hilft, sich schneller zu öffnen. Das ist gerade in Krisensituationen von unschätzbarem Wert.

Thomas Grünschläger: Sie haben sich in den letzten Jahren durch verschiedene zertifizierte Weiterbildungen ein breites Wissensspektrum angeeignet. Können Sie kurz erläutern, wie diese zusätzlichen Qualifikationen in Ihre ehrenamtliche Arbeit einfließen?

Dennis Riehle: Meine Weiterbildungen in Sozialrecht, in Digitaler Prävention und Gesundheitsförderung sowie in der Pflege haben mir ein breites Basiswissen vermittelt, das ich gezielt in meine ehrenamtliche Arbeit einbringen kann. So kann ich Ratsuchenden nicht nur mit einer durchtragenden Seelsorge zur Seite stehen, sondern auch Allgemeine Sozialgesetzaufklärung leisten und darlegen, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen. Je nach Bedarf kann ich auch auf spezialisierte Anlaufstellen verweisen.

Thomas Grünschläger: Wie wichtig ist Ihnen die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen?

Dennis Riehle: Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, anderen Menschen zu helfen und sie auf ihrem Weg durch die Krise zu begleiten. Als Betroffener diverser Krankheiten kann ich auf einen eigenen Erfahrungsschatz im Umgang mit Schicksalen zurückgreifen, der mich zu einem Ansprechpartner auf Augenhöhe macht. Jede Beratungssitzung ist für mich immer wieder eine neue Herausforderung und ich bin kein bisschen müde, mich ehrenamtlich zu engagieren. Mein Ziel ist es, anderen Menschen Mut zu machen und ihnen zu zeigen, dass es immer einen Weg aus der Krise gibt.

Thomas Grünschläger: Vielen Dank, Dennis, für das spannende Gespräch und Ihre wertvolle Arbeit!

Dennis Riehle: Gerne, vielen Dank für das Interview!

Dennis Riehle ist über E-Mail: DR@bbud.info erreichbar.