Diese Botschaft stand auf den Taschen, die die Besucher:innen zum 6. Deutschen Patientenkongress Depression erhielten und mit denen sie den ganzen Tag herumliefen. Das war wohl ein solcher, ein guter Tag. Für den BBuD durfte ich in diesem Jahr nach Frankfurt zu dem Patientenkongress fahren, der alle 2 Jahre von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe gemeinsam mit der Deutschen Depressionsliga für Betroffene und Angehörige veranstaltet wird. Am 4. Juni 2022 trafen sich in der Alten Oper in Frankfurt über 1.000 Menschen, um sich über Depressionen auszutauschen. Viele Menschen, laut und öffentlich, ohne sich zu verstecken, mit einem Thema, das immer noch voller Tabu ist: Depression. An diesem Tag ist es in der Alten Oper und auf dem Platz drumherum ein selbstverständliches Thema, über das gesprochen wird ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne Scham.
Du bist nicht allein, das wurde sehr spürbar, sehr deutlich an diesem Tag. Und dass die Auseinandersetzung mit Depression durchaus von Lachen und Humor begleitet sein kann. Der Tag war voller Informationen, über Depression, über Forschung und Behandlungsansätze, über Therapien. Vorträge und Beiträge von Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen wie von Betroffenen beleuchteten ein großes Spektrum an Themen. Beiträge voller Hoffnung – Depression ist behandelbar, hol dir Hilfe -, hin zu Aktionen, um auf Probleme aufmerksam zu machen – auf psychotherapeutische Behandlung muss im Durchschnitt 22 Wochen gewartet werden, dagegen wurde eine Petition gestartet.
Der Tag war auch voller Begegnungen und Austausch, und es hat mich beeindruckt zu sehen, wie viele Organisationen, Vereine und Menschen sich engagieren für dieses Thema, zum Teil schon seit vielen Jahren. Sie alle haben dazu beigetragen, dass ein solcher Tag möglich ist. Und dass das Thema „gesellschaftsfähig“ wurde, so sehr, dass Witze darüber gemacht werden, dass es inzwischen „in“ ist, über seine Depression zu sprechen.
Der Tag war gepackt voll, an Eindrücken, an Informationen und an Begegnungen. Es darf nachwirken, sich setzen und Neues daraus entstehen.
Wie schön, dass es solche Tage gibt und sie möglich sind!
Autorin: Sandra Mandl
Ausgewählte Vorträge können auch auf YouTube nachgeschaut werden:
