BBuD: In unserem Beratungsangebot spüren wir die Krisen und Verunsicherungen in der Gesellschaft!

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Im Oktober 2023 hat das Beratungsangebot des BBuD e.V. so viele Anfragen von Hilfesuchenden bearbeitet wie noch nie. Das ist also ein neuer Höchstwert seit Beginn des Projekts. Dessen Verantwortlicher, BBuD-Coach Dennis Riehle, fasst aus der Arbeit der vergangenen Monate zusammen:

Wo wir hinschauen: Kriege in der Ukraine oder in Nahost, die Sorge vor den Auswirkungen der Klimaveränderung, zunehmende Gefahren für die innere Sicherheit in unserem Land, der Umgang mit den steigenden Flüchtlingszahlen, aber auch ganz individuelle Sorgen und Nöte wie die Inflation, steigende Mieten oder die Folgen der Energiewende – wir merken im Augenblick durchaus eine deutliche Zunahme der Verunsicherung in der Gesellschaft, denn die Vielzahl an Krisen und die Komplexität des Lebensalltags übermannt immer mehr Menschen. Und nicht selten führen solche Reizüberflutungen ziemlich rasch zu einem Zustand der Erschöpfung, der Hilflosigkeit, der Gelähmtheit, der Orientierungslosigkeit oder der Perspektivlosigkeit.

Als verantwortlicher Psychosozialer Berater des Bundesverbandes Burnout und Depression kann ich glücklicherweise feststellen, dass viele Menschen heute recht gut sensibilisiert sind, frühzeitig auf erste Symptome einer möglichen psychischen Dysbalance aufmerksam zu werden und sich entsprechend Hilfe zu suchen. So melden sich viele Ratsuchende bei mir, weil ihnen der Umgang mit all den Bildern aus den Medien oder den Eindrücken aus dem Job, Schwierigkeiten in Familie und Erziehung, Arbeitslosigkeit oder Armut, Mobbing oder Behinderung, Leistungserwartung und das Handling des gesellschaftlichen Anspruchsdenkens über den Kopf wachsen. Allerdings erkenne ich durchaus auch eine abnehmende Resilienzfähigkeit und weniger Problemlösungskompetenz.

Das Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit ist doch erheblich zurückgegangen und die Unbedarftheit beim Bewältigen selbst kleinerer Einbrüche, Herausforderungen und Hürden ist gewachsen. Gegen diese Tendenzen hilft vor allem eine Rückkehr in die Aktivität und Wirklichkeit. Denn immer häufiger ziehen wir uns in eine virtuelle Parallelwelt zurück und verstricken uns dort weiter in Dramatisierung, Alarmismus und den Zwang zur ständigen Erreichbarkeit und des Nichtsverpassendürfens. Wir können heute weniger auf soziale Bindungen bauen. Deshalb ist auch nicht zuletzt das Thema der Einsamkeit zunehmend von Bedeutung. Es sind uns auch Hobbys und sinnstiftende Betätigung außerhalb des Berufs verloren gegangen. Und die Glaubenssätze gegenüber unserer eigenen Person und den Mitmenschen haben sich durch zivilisatorischen Druck verzerrt.

Hier kann es nützlich sein, mit einem mentalen Training wieder in die Vernunft und das Hier und Jetzt zurückzukehren. Sich schlussendlich bewusst zu machen, dass man in der Passivität versinkt, wenn man Elend und Not über sich ergehen lässt und es nicht als Chance für neues Wachstum nutzt. Wir können die Tiefen und Täler unseres Lebens als Ausgangspunkt für eine Katharsis sehen, wenn wir denn bereit dazu sind, gegebenenfalls von Wunschvorstellungen loszulassen und frische Zukunftsvisionen zu malen, die im Einklang mit der aktuellen Wirklichkeit stehen. Vielleicht braucht es etwas mehr an Genügsamkeit – und weniger einen Blick nach oben zu allen, denen es vermeintlich besser geht. Die Dankbarkeit für das halbvolle Glas bedarf einer gewissen Kongruenz mit der eigenen Situation, auf die wir mit Achtsamkeit fokussiert sein sollten.

Dass wir durch Information, Aufklärung und die Befähigung zur Selbsthilfe die Position gebracht werden, uns aus dem Sumpf der Unwägbarkeiten des Alltages mit Hilfe einer ausgestreckten Hand zu befreien, kann Trost, Hoffnung und Zuversicht geben. Unser kostenloses Beratungsangebot bietet diese Unterstützung an, indem wir bei der Vermittlung von Therapieplätzen ansprechbar sind, Auskünfte über soziale Leistungen erteilen, Anregungen zu einer Ernährungsumstellung liefern, Coaching und Seelsorge bereithalten, Angehörigen Tipps für den Umgang mit Betroffenen geben, bei der Integration in den Arbeitsmarkt zur Seite stehen, einen neutralen Blick auf Spannungen in der Familie werfen, aus Patientensicht Ratschläge für die Krankheitsbewältigung zur Verfügung stellen oder in Trauer, beim Alleinsein oder Nachdenken nur zuhören.

Die kostenlose Beratung unseres Vereins ist für alle Hilfesuchenden auf www.bvbud.de zu erreichen.